Herzlich Willkommen zum härtesten Sport der menschlichen Sphäre: Aristeia!
Sport? Menschliche Sphäre? … Häh? Wer sich fragt, um was es bei Aristeia geht und was es mit der menschlichen Sphäre auf sich hat, hat sich sicher noch nicht mit der spanischen Firma Corvus Belli auseinandergesetzt. Aber keine Sorge, im Folgenden berichten wir über ihr erstes Brettspiel, das viele Ähnlichkeiten zu Tabletops und MOBAs aufweist. Also seid gespannt!
Das Setting von Aristeia
Aristeia spielt, wie bereits erwähnt, in der menschlichen Sphäre. Dieser Zusammenschluss menschlicher Fraktionen, der von einer mächtigen KI regiert wird, ist bekannt vom Tabletop Infinity. Dieses stammt ebenfalls von Corvus Belli. Mit ihren fantastischen Figuren und der lebendigen Welt, die im Spiel beschrieben wird, hat sich die spanische Firma einen Namen in der Tabletop-Szene erarbeitet. In dieser von Corvus Belli erschaffenen futuristischen Welt, die sehr an Filme, wie Ghost in the Shell erinnern, spielt auch Aristeia.
Aristeia ist jedem Sportfan der menschlichen Sphäre ein Begriff. Bei diesem Sportereignis treten zwei Teams von bekannten Kämpfern, den Aristos, gegeneinander an, um Ruhm und Ehre zu ergattern. Da viele der Aristos militärischen Hintergrund haben, gehen die Teams nicht gerade zimperlich miteinander um. Es wird geballert, gehauen, geheilt usw. Getötet wird dabei natürlich nicht. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ein Aristo auf die Krankenstation geschickt wird und den Spott der Fans erntet. Wie Fußballspieler bei uns, sind die Aristos richtige Stars.
Die Aristos (Figuren)
In Aristeia wird nicht mit gesichtslosen Figürchen gespielt, sondern mit richtigen Charakteren, die allesamt eine Hintergrundgeschichte aufweisen. Miyamoto Musashi ist beispielsweise ein geklonter Schwertkämfer aus dem 16ten Jahrhundert, wohingegen Major Luna eine Kriegsveteranin mit einer Menge Auszeichnungen ist. Die detaillierten Hintergründe der Figuren lassen sich online oder im Regelheft nachlesen.
Corvus Belli ist bekannt für ihre grandiosen Zinnfiguren zum Tabletop Infinity. Die Erwartungen an die Minis von Aristeia sind also sehr hoch. Diese sind in der Standard-Edition nicht aus Zinn, sondern aus dem Plastik, das von anderen Brettspielfiguren, wie zum Beispiel Zombicide, bekannt ist. Typisch für Corvus Belli, sind die Figuren sehr detailliert und filigran. Sie sind alle in einer glaubwürdigen Bewegung bzw. Pose dargestellt und wirken somit sehr lebendig und nicht steif, wie manch andere Figuren. Da das Plastik natürlich nicht an den Detailgrad von Zinn herankommt, gibt es eine Special-Edition von Aristeia, in der alle Figuren in aus Zinn beigelegt sind.
Einige der Helden sind bereits aus Inifinity bekannt. Wer also passende Figuren Zuhause hat, kann diese natürlich gegen die Plastik-Ausgaben ersetzen. Außerdem bringt Corvus Belli bereits Figur-Alternativen aus Zinn heraus. Wie in einem MOBA können somit neue „Skins“ für die Lieblingshelden erstanden werden.
Die Minis können und wollen bemalt werden. Spielen lässt sich das Spiel natürlich aus mit den grauen Figürchen, mehr Spaß macht es aber sicher, wenn etwas mehr Farbe ins Spiel kommt. Sobald ich dazu gekommen bin, werde ich die bemalten Figuren hier im Blog vorstellen.
Das Material
Mit Aristeia bekommt man eine Box voller schön designetem Material. Neben den Figuren sind ein doppelseitiger Spielplan, viele Pappmarker, zwei Spielertafeln und jede Menge Karten enthalten. Die Spielkarten, auf denen die Fähigkeiten der Figuren aufgedruckt sind, sowie die Taktikkarten, haben ein Artdesign im Manga-Look. Diesen kennt man bereits aus den Büchern zu Infinity. Er passt aber auch perfekt zu Aristeia. Wer jedoch mit diesem Look nichts anfangen kann, dem werden auch die Karten nicht gefallen. Dem Spielprinzip tut dies jedoch keinen Abbruch.
Die Marker sind Brettspiel-Standard. Es sind aber so viele Marker enthalten, dass man zu jeder Zeit alle Zustände, Lebenspunkte, Runden und Aktionspunkte markieren und im Auge behalten kann. Einzig am Spielplan habe ich etwas zu kritisieren. Klar, das Design ist schön und, dass man ihn doppelseitig benutzen kann, ist auch ein Vorteil. Man hätte sich jedoch etwas mehr Mühe bei der Verarbeitung geben können. Die Ränder des Hexadome-Spielfeldes sind nicht verklebt. Ein Aufreißen der Seitenränder ist somit vorprogrammiert. Es ist dann aber doch nichts, was sich nicht mit etwas Tesafilm beheben lassen würde.
Das Spielprinzip
Den Kampf im Hexadome bestreiten immer zwei Teams mit jeweils vier Helden. Bevor man startet, werden zunächst die Siegbedingungen festgelegt. Es lassen sich mehrere verschiedene Szenarios spielen. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, wie und wie viele Siegpunkte man bekommen kann. Am grundsätzlichen Spielprinzip ändert dies aber nichts. Hat man sich ein Team zusammengestellt und passende Taktikkarten herausgesucht, beginnt der Kampf. Dazu legen die Spieler zunächst fest, in welcher Reihenfolge die Teammitglieder agieren sollen. Da dies verdeckt geschieht, müssen die Spielzüge des Gegners gut vorausgeplant werden. Das Taktieren beginnt bereits, bevor das eigentliche Spiel begonnen hat.
Haben sich die Spieler entscheiden, werden reihum die Aristos aktiviert. Je nach Figur stehen dem Spieler unterschiedlich viele Aktionen bereit. Wie in einem MOBA haben die Charaktere unterschiedliche Fertigkeiten und Stärken. Es gibt schnelle Helden, Heiler, Tanks, usw. Es muss also gut vorausgeplant werden, mit welchen Helden man sich in die Punktezone stellt, wer diese verteidigt und wo man seine Scharfschützen am besten positioniert.
Zusätzlich zu den Fertigkeiten der Helden, können die Spieler in bestimmten Situationen ihre Taktikkarten ausspielen. Davon hat jeder 18 Stück. Jeweils 10 Standardkarten und pro Held zwei passende Heldenkarten. Da im Spiel mehr Karten vorhanden sind, als benötigt werden, gilt es vor jedem Match sich das passende Kartendeck zusammenzustellen.
Wer bei Kämpfen und dem Einsatz von Fertigkeiten die Oberhand behält, entscheiden Würfel. Davon gibt es so einige. Sie haben zwar alle 6 Seiten, es sind aber keine Standard-Würfel. Alle haben verschiedene Symbole aufgedruckt. Wie viele Verteidigungs- und Angriffswürfel geworfen werden dürfen, entscheiden die Fertigkeiten und die Deckung der Figuren. Wer geschickt hinter einer Kiste steht, hat natürlich einen Vorteil und kann nicht so gut getroffen werden.
Das Ende
Spätestens nach fünf Runden ist Schluss mit einer Partie. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Siegpunkte erhalten hat. Ausgeschaltete Figuren zählen nur bei Gleichstand. So verkommt Aristeia nie zu einem sinnlosen Geballer und Gemetzel. Super ist auch, dass nach fünf Runden auf jeden Fall Schluss ist. Es klingt zwar nicht viel, aber ein Spiel kann schon mal zwei Stunden dauern. Außerdem werden die letzten Runden immer super spannend.
Die erste Erweiterung
Corvus Belli möchte das Spiel noch lange mit Erweiterungen unterstützen. Dazu bietet sich Aristeia auch gerade zu an. Mit dem Infinity-Universum stehen den Entwicklern unendlich viele Möglichkeiten zur Verfügung, um neue Helden zu erschaffen.
Die erste Erweiterung kommt mit vier neue Helden, einigen Markern und neuen Karten daher.
Die Erweiterung macht Aristeia für mich zu einem vollwertigen Spiel. Nun hat man genug Auswahl an Karten und Helden, um diese dem eigenen Spielstil anzupassen. Ich freue mich schon auf kommende Erweiterungen.
Fazit
Corvus Belli ist es mit Aristeia gelungen, ein komplexes Tabletop-Regelwerk so einzudampfen, dass daraus ein wirklich spannendes Brettspiel entstanden ist. Dabei blieb das, was ein Tabletop so faszinierend macht, erhalten: Sammeln, bemalen, zusammenstellen einer Arme und taktisch anspruchsvolle Gefechte. Ein Brettspiel für Tabletop-Fans eben. Das bedeutet aber auch, dass sich Neulinge, zuerst ein diese ganze Sache hineinfinden müssen.
Wer sich jedoch für das Thema Tabletop interessiert, oder einen einfachen Einstieg in das Hobby sucht, ist mit Aristeia gut beraten.
Weitere Infos zum Spiel
- Website von Corvus Belli
- Website zu Aristeia
- Link zur Spielanleitung
- Website von Infinity